12. - 13. Juni Schottenring - Berg

1. Lauf zur Clubmeisterschaft des MSCCD

Bergpreis der Stadt Schotten

 

An dem Wochenende 12.06. / 13.06.2010 hatte das Warten endlich ein Ende. Der von vielen schon erwartete erste Lauf zur MSCCD-Clubmeisterschaft fand als Bergstrecke auf Teilen des legendären Schottenrings am Vogelsberg statt.

 

Der Schottenring war, neben dem Nürburgring, dem Schleizer Dreieck, der Solitude, dem Sachsenring und der AVUS, eine der ältesten Rennstrecken Deutschlands.

 

Der Name Schottenring leitet sich von dem nahegelegenen Ort Schotten, gelegen zwischen Fulda und Gießen, ab. Schon vor dem Bau des Hockenheimrings sollte der Schottenring zu einer „richtigen“ Automobil-Rennstrecke, die sogar Formel-1-tauglich sein sollte, ausgebaut werden.

 

Am 22. Juli 1925 wurde die Bahn mit einem Motorradrennen eröffnet. Der Verlauf der Rundstrecke führte die Teilnehmer von Schotten über Rudingshain und Götzen wieder zurück nach Schotten. Bis 1937 wurden auf dieser aus öffentlichen Landstraßen bestehenden Strecke nur Motorradrennen veranstaltet, bis 1938 erstmals auch ein Sportwagen-Rennen stattfand.

 

Bei diesem Rennen hat zum ersten Mal ein Morgan teilgenommen und mit dem Fahrer Herrn Moll, den 3. Platz belegt. In Jahr 1947, hat wieder ein Morgan, mit dem Fahrer, Wilhelm Röder teilgenommen. Somit hat auch die Marke Morgan eine Geschichte für dieses Bergrennen.

 

Den Höhepunkt seiner sportlichen Bedeutung erreichte der Schottenring im Jahr 1953, als hier der Große Preis von Deutschland für Motorräder ausgetragen wurde, der zur Motorrad-Weltmeisterschaft zählte. Trotz eines Fahrerstreiks gegen den schwierigen und gefährlichen Straßenkurs wurden die kleinen Klassen als Weltmeisterschaftsläufe ausgetragen.

 

1955 kam es nach dem schrecklichen Unfall vom Mercedes-Benz 300 SLR in Le Mans nur noch zu einigen kleinere Veranstaltungen am Schottenring, 1956 kam dann das endgültige Aus für die Strecke.

 

In den Jahren 1968 bis 1983 wurde die Rennstrecke von dem Verein MSC Rund um Schotten wiederbelebt, so dass dort erneut Motorradrennen und Rallyes stattfinden konnten. Seit 1989 finden nun historische Grand-Prix-Läufe auf einem drastisch verkleinerten Kurs des Schottenrings statt, die an die große Vergangenheit dieser Rennstrecke erinnern sollen.

 

Am Freitag trafen bis auf Thomas Bredendiek nach und nach die Teilnehmer am Parkhotel in Schotten ein. Die Tatsache, dass das Hotel etwas von dem davorliegenden EDEKA-Markt verdeckt war, brachte mich wohl so durcheinander, dass ich mich auf den letzten freien Frauenparkplatz positionierte, was schon für Stimmung bei den bereits mit „Kaltgetränken“ versorgten Mitstreitern sorgte. Nach einer gefühlten Stunde hatte ich dann endlich meine finale Parkposition erreicht und konnte mich dazu gesellen. Vorteil dieser Aktion: Die Begrüßung der bis dahin unbekannten weiblichen Mitglieder verlief sehr fröhlich.


Der erste gemeinsame Abend bei einem Italiener in der schönen Altstadt von Schotten war nicht von der Qualität, sondern vielmehr von den Erzählungen der Teilnehmer, insbesondere von Neumitglied Ralf Lasch geprägt. Ralf konnte sehr bildlich Geschichten über die erst vor kurzem durchgeführte Abholung seines 4/4-Competition (Seriennummer 02 !) im Werk darbieten. Am Samstagmorgen war noch Ausschlafen angesagt, da laut Zeitplan unser 1. freier Lauf zur Mittagszeit angesetzt war. Der Aufbau unseres Fahrerlagers gestaltete sich zunächst recht schwierig (es waren über 160 Teilnehmer gemeldet), da der uns zugewiesene Platz bereits belegt war und wir mit dem Ersatzplatz nicht zufrieden waren. Im Laufe des Nachmittags fanden wir dann unser Plätzchen und brachten Zelt, Clubfahne und Bänke in Position.

 

Das teilweise nasse und stürmische Wetter am Samstag stellte nicht nur an die Fahrer gehörige Ansprüche, sondern stellte auch unser Zelt vor nicht lösbare Probleme. Bei allen Teilnehmern kam diese neue Ausstattung sehr gut an, die vom Vorstand organisiert und für den Club angeschafft wurden.


Die Morgantruppe des MSCCD zeigte sich wieder von der schnellen Seite und ließ dem einen oder anderen Sportwagen mit bis zu doppelter Leistung nur das Nachsehen. Der MSCCD hatte auch dieses Jahr wieder eine eigene `Klasse` zugeteilt bekommen. (Wir haben scheinbar im letzten Jahr einen sehr guten Eindruck hinterlassen)

 

„Rookies of the Weekend“ wurden Christa Haake und Ralf Lasch, die ihre Morgans beherzt um die Ecken driften ließen.  (Oliver und Ede freuten sich sichtlich) Marc Möller beendete seinen Lauf, indem er einem Strohballen unmißssverständlicherweise mitteilte, dass er an diesem Punkt nicht hingehöre.

Bevor man sich bei den Möllers ärgern konnte, war der Schaden schon gerichtet. Wir waren am Sonntag bei schönem Wetter alle dermaßen schnell unterwegs, dass z.B. ich mich gleich im ersten Bestätigungslauf um 3,55 Sekunden verbesserte und somit souverän den letzten Platz belegte. Bei den nächsten Läufen bremsten mich kleine Fehler wieder aus, sodass ich letztendlich noch den 5ten Platz erringen konnte.


Dieser 5te Platz war aber auch nur möglich, da Ralf Lasch und Manfred Kock leider schon früher abreisten und somit eine bis dahin gute Position aufgaben. Marita und Manfred Möller waren es schlussendlich, die sich still und heimlich mit ihrem, zu meiner Freude, alten 8ter an die Spitze setzten und verdient gewannen.

 

Oliver und der coolste Copilot der westlichen Hemisphäre (Ede) holten sich den zweiten Rang und Thomas belegte mit seiner bekannt sauberen und schnellen Fahrweise Platz 3. Stefan wurde in seinen folgenden Läufen nicht nur immer schneller, sondern auch am Sonntag mit einer 1:41 Runde  schnellster Morgan. Damit war die Welt für Stefan in Ordnung. Hierfür erhielt er den Pokal für den schnellsten Gipfelstürmer. Die weiteren Plätze: Ulrich Börst, Axel Schwarz, Stefan Scieska, Marc Möller, Christa Haake. ADW: Ralf Lasch, Manfred Kock.

 

Bei der Siegerehrung vom Club hat unser Vorstand Sport, Oliver Haake, seinen ersten Einsatz. Mit seinem Sohn Ede nahm er die Übergabe der Pokale (sehr groß und schwer) vor. Da der zweite Platz an Oliver ging, sprang Stefan ein. (Abweichzeiten: Manfred; 1:54 Sek., Oliver; 1:69 Sek., Thomas; 2:03 Sek.)

 

Dem MSCCD wurde auch bei der öffentlichen Siegerehrung durch die Bürgermeisterin und 1.Beigeordnete im Fahrerlager wieder viel Beachtung geschenkt. Allein dadurch sollten noch mehr Morgan-Fahrer animiert werden bei dieser Veranstaltung mitzumachen.


“Schotten ist sehr gut, die Organisation perfekt“, so unsere Mitglieder. Neben Strecke und Fahrerlager erhält auch die Schottener Gastronomie für seine Gemütlichkeit ein großes Lob von uns allen. Allen Teilnehmern sagen wir im Namen des Vorstandes herzlichen Dank für ein tolles Wochenende. Beim Motorsport Rund um Schotten e.V., bei den vielen, engagierten Mithelfern und bei den `Machern` von Schotten. 

 

Am Rande des Geschehens konnte Stefan einen Redakteur der Zeitschrift „Powerslide“ für eine Reportage über den 4/4-Competition von Ralf gewinnen.

Es wurden zahlreiche Bilder geschossen und wir dürfen auf die nächste Ausgabe gespannt sein. (Infos erhaltet Ihr rechtzeitig vom Vorstand)

 

Alles in Allem war es wieder einmal ein schönes Event, das allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat und es ist zu hoffen, bei den nächsten Veranstaltungen noch weitere Morganfahrer auf der Strecke anzutreffen.

 

Morgansportlichen Gruß

Axel & Manfred

 

PS: wir haben uns für das Jahr 2011 in Schotten vormerken lassen. Termin wahrscheinlich 18./19. Juni 2011